Ich sitze auf meinem Meditationskissen. Ich atme tief und gleichmäßig. Noch nie habe ich so intensiv meinen Körper gespürt. Ich brauche nichts. Ich suche nichts. Ich bin einfach nur da und glückselig.
Meine bisherige Reise war wie ein Traum und sie führte mich nach Hawaii, mitten in den Dschungel, auf mein Meditationskissen. Und hier sitze ich nun inmitten von 70 wundervollen Menschen in einem großen Zelt auf einer wunderschönen Insel und begegne mir selbst.
Hätte ich vorher genau gewusst, was mich erwartet, ich weiß nicht, ob ich es wirklich getan hätte. Zehn Tage nur meditieren von morgens 4:30 Uhr bis abends 9:00 Uhr, zweimal essen am Tag und zehn Tage schweigen. Darauf habe ich mich eingelassen.
Auf einer großen Reise um die Welt habe ich eine kleine Reise angetreten in meine eigene Welt.
Die zehn Tage sind nicht einfach, ich habe Schmerzen vom vielen Sitzen im Schneidersitz und ich begegne meinen tiefsten Ängsten und meinen dunkelsten Schatten. An einem Tag erlebe ich Todesangst, an einem anderen Tag habe ich das Gefühl auseinanderzufallen, am nächsten Tag fühle ich mich beobachtet und verurteilt von allen Menschen, die um mich herum sind.
Am vorletzten Tag erfahre ich mich körperlos, ich kann das gesamte Universum fühlen und am letzten Tag bin ich erfüllt von der größten Liebe, die ich mir jemals hätte erträumen können.
Es ist 4:00 Uhr morgens, ich bin früh erwacht, bald beginnt die letzte Morgenmeditation. Meine kleine Taschenlampe leuchtet mir den Weg durch die stockdunkle Nacht. Ich bin ganz alleine auf einer großen Wiese mitten im Dschungel. Es ist ganz still, nur das vertraute Zirpen der Coqui Frösche ist zu hören.
Ich schaue hinauf in den wunderschönen Sternenhimmel. Tränen des Glücks und der Dankbarkeit laufen über meine Wangen. Es gibt keine Grenze zwischen mir und dem unendlichen Universum. Alles, was ich brauche, alles, was ich jemals suchte, ist in mir. Ich fließe über vor Liebe und erkenne, wer ich wirklich bin.
Endlich bin ich zu Hause, zu Hause in mir.
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